Bürgerinitiative trommelt für die Glasfaser

Glasfaser

Von: Stefan Schaum
Letzte Aktualisierung: 17. April 2014, 13:35 Uhr
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Sie wollen informieren, damit die Zustimmung am Ende für den Glasfaser-Ausbau reicht: Markus Hilgers, Michael Hilfenhaus, Pascal Juchems, Holger Jansen, Harold Seelig und Daniel Koch (v.l.)

Baesweiler. Wer in Sachen Glasfaserausbau in Loverich und Floverich, in Puffendorf und Beggendorf noch Informationen braucht, der soll sie jetzt bekommen. Und zwar von den eigenen Nachbarn. Quer durch die Ortsteile hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die für den Breitbandanschluss trommeln will.

Noch gut sechs Wochen bleiben, um die dafür erforderlichen 40 Prozent Zustimmung bei den Haushalten zu erreichen.

Das wird gelingen, ist Daniel Koch optimistisch. „Wir haben unsere Initiative schließlich gestartet, weil wir das als einmalige Chance sehen. Das ist wie ein Zug, der nur jetzt bei uns hält. Steigen nicht genug ein, fährt er ab – und kommt so schnell ganz sicher nicht wieder.“

Der Zug, das ist das Unternehmen Deutsche Glasfaser, das derzeit im Geilenkirchener Raum Glasfasern verlegt, und zuletzt in Kritik geraten war, weil Lohnzahlungen bei Subunternehmern nicht korrekt geflossen sein sollen. Arbeiter hatten daraufhin ihre Arbeit niedergelegt. Lohndumping war vor einigen Monaten ebenfalls öffentlich geworden.

Auch mit solchen Vorwürfen muss die Bürgerinitiative jetzt klarkommen. „Das ist ein Thema, mit dem man sehr offen umgehen muss, und genau das wollen wir tun“, sagt Koch. Er ist zuversichtlich, den geplanten Ausbau für Baesweiler vertraglich so regeln zu können, „dass sich so ein Fall nicht wiederholt. Das war ein Problem, aber das sollte jetzt geregelt sein.“

Experte ist an Bord

Diesbezüglich stehe die Bürgerinitiative auch in Gesprächen mit der Stadt. Mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser jedoch nicht, wie er betont. „Wir gehen nicht für diese Firma Klinken putzen, sondern sind komplett unabhängig. Wir werben für den Ausbau, weil wir selbst ihn wollen und brauchen.“

Neben ihm engagieren sich Markus Hilgers, Daniel Schmitz, Michael Hilfenhaus, Pascal Juchems, Holger Jansen und Harold Seelig in der Initiative. Und mit dem in Beggendorf lebenden Stefan Heinen, Professor und Lehrstuhlinhaber für Integrierte Analogschaltungen an der RWTH Aachen, ist sogar ein ausgewiesener Experte an Bord.

Schlau gemacht haben sie sich aber alle, was die Glasfasertechnik betrifft. „Wir haben uns richtig tief in das Thema reingekniet und denken, dass wir alle Fragen beantworten können.“ Es werden wohl einige sein, erwartet er. „Das Thema Ausbau wird derzeit in den Dörfern ausgiebig diskutiert.“ Was ihn besonders freut: „Ich höre sehr viel positive Resonanz. Viele Leute wollen den Ausbau.“ Und nun will die Bürgerinitiative schauen, dass der „Zug“ am Ende auch voll genug ist.

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